Transistoraudion,
eine vorerst noch unvollständige Präsentation


Für den Funkempfang benötige ich eine Antenne, die auch in einer Wohnung mit den heutigen Störeinfüssen gut funktioniert.

Und für das Entwickeln dieser möglichst störsicheren Antenne brauchte ich einen entsprechenden Empfänger. Die Wahl des Frequenzbereichs fiel auf Mittelwelle Rundfunk. Dieser Bereich hat zwei grosse Vorteile. Da muss nicht viel Aufwand in HF technischer hinsicht getrieben werden. Es handelt sich zwar nicht um "Gleichstrom" wie oft scherzhaft behauptet wird, aber vieles ist so einfach und damit auch so rationell wie mit Gleichstrom realisierbar. Andererseits habe ich immer ein Signal von einem nahen Sender für Tests verfügbar. Der Sender in Solt ist unter Tags mit sehr guter Lautstärkezu empfangen.

Die Wahl des Empfängerkonzepts fiel auf Einkreiser Rückkopplungsempfänger. Ein Einkreiser ist enfacher zu bedienen und der Rückkopplungsempfänger toleriert mindere Leerlaufgüten, erzeugt wenig Fehlempfangsstellen und ist wenig aufwändig zu bauen.






Das ist die Frontplatte, an deren Rückseite alles befestigt ist. Es fehlt nur das Holzgehäuse, in das sie so eingeschoben wird, dass sie zurückspringt und alle Bedienelemente geschützt sind. Beim Transport sollen keine Knöpfe exponiert vorstehen.





Auf der Rückseite der Frontplatte befindet sich der Deckel der Abschirmung. In diesem ist ein Chassis Brettchen befestigt, das als Befestigung der Platinen und des Drehkondensators dient. Für das Experimentieren soll die Demontage der Platinen jederzeit einfach möglich sein.





Hier ist das Chassis montiert. Für die Entnahme der Platinen, um an die Lötseite zu kommen, kann dieses Montagebrett an seinem Platz verbleiben.





Diese umfangreiche Abschirmung war sehr einfach zu beschaffen. Es war nur erforderlich, die darin gelieferten Kekse zu verspeisen. Sie hilft aber, zu vermeiden, dass sich Störungen kapazitiv in die Empfängerschaltung einkoppeln. Die heute vorherrschenden Empfangsbedingungen mit den vielen lokalen Störquellen lassen es ratsam erscheinen, das Nachbauen von klassischen Vorbildern, die unter anderen Verhältnissen hervorragend funktioniert haben, im Detail kritisch zu überdenken.





Das gewählte Gehäusekonzept trennt die Funktion der mechanischen Abschirmung von der Abschirmung gegen elektrischen Felder. So können beide unabhängig optimiert werden.





Vor dem Gehäusebau wurde das Gerät komplett aus den selbst gebauten Modulen zusammen gesetzt, getestet und so verändert dass der Empfang zufrieden stellend wurde.
Der Hochfrequenzkreis musste an die spezielle Antenne adaptiert werden. Das untere Ende dieser Rahmenantenne ist im Bild ganz links zu sehen. Die Wicklung aus Koaxialkabel wurde auf einem drehbaren sechseckigen Rahmen aufgebracht.





Wegen der grossen wirksamen Antennenfläche der Rahmenantenne musste die Entdämpfung kräftiger ausfallen, als als ursprünglich geplant. Mit der Ferritantenne passt sie in dieser Ausführung aber nicht zusammen.

Die Entdämpfungsschaltung ist ein zweistufiger Verstärker. Solche Oszillatoren werden bei Tietze, Schenk Emitter gekoppelter Oszillatoren genannt, in der Funkschau wurde das vor vielen Jahren publiziert und als Erfinder wurde Peltz genannt. Dieser Verstärker arbeitet trotz seiner etwas roh anmutenden Einfachheit linear und kann ganz einfach über seine Speisespannung bzw. seine Stromversorgung an sehr unterschiedliche Belastungswiderstände wie Verluste und Abstrahlung angepasst werden. Wenn die Amplitude ausreichend niedrig gehalten wird und daher keine Begrenzung einsetzt, stellt er einen guten harmonischen Oszillator dar. Ein Transistoraudion ist ohnehin darauf ausgelegt, dass die Rückkopplung manuell eingestellt und an wechselnde Betriebsbedingungen aungepasst wird. Darum ist eine aufwändigere Arbeitspunktstabilisierung nicht notwendig und sie würde das flexible bedarfsgerechte Nachstellen der Rückkopplung behindern. Der rechte Bipo entnimmt als Emitterfolger das Signal aus dem Eingangskreis. Der linke speist es als Verstärker in Basisschaltung wieder dort hin zurück.

Ein Sourcefolger trennt den Schwingkreis von der Belastung durch die nachfolgenden Stufen. Eine Rückkopplung kann zwar Belastungen in einem sehr grossen Umfang ausgleichen, aber trotz dem sollte man unnötige Belastungen vermeiden und die unvermeidlichen minimieren. Der Grund ist, dass die Belastungswiderstände rauschen und die Rückkopplung, die die Belastung ausgleicht ebenso Rauschen einbringt. Das Signal / Rausch Verhältnis ist als besser, wenn man Verluste vermeidet, anstatt sie aus zu gleichen. Der FET bringt wenig Rauschen ein.

Besagter Sourcefolger leitet das Signal zu einem einstufigen HF Verstärker, einem Bipo in ganz einfacher Emitterschaltung. Die Verstärkung dieser Stufe wird wahrscheinlich noch verringert. Um wieviel reduziert werden soll, wird die praktische Langzeit erprobung zeigen.

Über ein Poti als Abschwächer gelangt das HF Signal zum Demodulator. Letzterer ist als Emitterfolger ausgeführt. Das ist die moderne Variante des so genannten "infinite impedance detector".

Der NF Verstärker ist wieder mit ganz einfachen Emitterschlatungen realisiert und der NF Endverstärker wurde als Gegentakt AB Stufe gebaut. Der Ruhestrom beträgt nur ca 2mA und es können heute leicht erhältliche Kopfhörer oder Lautsprecher mit rund 16 bis 64 Ohm angeschlossen werden. Die Lautstärke ist für Lautsprecherempfang gut ausreichend.



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